Hochsensibilität kann man nicht sehen, und auch nicht einfach so messen, wenn man sich aber auf sie einlässt, kann man sie fühlen.
Hochsensibilität ist ein Wesenszug, der bei 15-20% aller Menschen vorkommt. Unabhängig von ihrer kulturellen Identität, ob Süd- oder Nordhalbkugel. Wie damit jedoch umgegangen wird, unterscheidet sich sehr zwischen den verschiedenen Ländern und Kulturen.
In unserer Kultur werden vorrangig die lauten, starken, zielorientierten Eigenschaften bejubelt. Die dünnhäutigen, feine Nuancen wahrnehmenden Menschen dagegen manchmal sogar belächelt.
Als Pionierin auf dem Gebiet der Hochsensibilität gilt die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron. Durch sie wurde die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Hochsensibilität erstmals eingeleitet. Ihr entworfener Test gilt bis heute als Grundlage.
Drei Grundpfeiler zeichnen diesen Wesenszug aus:
Durch ihre dünne Haut sind hochsensible Menschen sehr wertvoll für unsere Gesellschaft. Missstände innerhalb eines Systems werden schnell wahrgenommen. Lösungen finden oder auch Zukunftsstrategien entwickeln gehören zu ihren Stärken. Ihre Wertschätzung und Empathie für andere sind von unschätzbarem Wert in unserer so schnelllebigen Zeit.
In der Führungsriege der antiken Welt gab es zwei große Gruppen von Menschen:
Soldaten und Kämpfer einerseits, und Berater und Weise andererseits.
Diese Berater waren ein sehr wichtiger Bestandteil in Kriegszeiten. Sie konnten erahnen, was auf das Kriegsvolk zukommt, wenn diese oder jene Entscheidung gefällt wird. Sie hatten eine Vorstellung, wie der feindliche König besänftigt werden konnte.
Nie wären sie freiwillig an die vorderste Front gegangen, dazu gab es die wilden, starken, abenteuerlustigen und mutigen Soldaten.
Ihre Aufgabe war die Beratung der Könige und Kriegsherren.
Diese Aufteilung der antiken Welt ist, so finde ich, eine nachahmenswerte Rollenverteilung. Sie gibt uns Hochsensiblen eine Idee und Sinn, einen guten Platz in unserer heutigen Welt zu finden.
Für Hochsensible ist das Auseinandersetzen mit dem eigenen Wesenszug und dem Erkennen, dass das eigene Verhalten normal ist, und es viele andere gibt, denen es auch so geht, sehr entlastend.
Hochsensible Menschen dürfen und können lernen, mit ihrem Charakterzug Frieden zu schließen und gut für sich selbst zu sorgen.
Im Alltag geraten Eltern hochsensibler Kinder immer wieder an ihre eigene Belastungsgrenze und Handlungsfähigkeit, da die Kinder so „anders“ und „schwierig“ sind. Für Eltern ist es von großer Wichtigkeit, Verständnis für den Wesenszug ihres Kindes zu entwickeln, um dadurch wieder handlungsfähig zu werden. Je mehr Eltern in das „hochsensible System“ ihres Kindes eintauchen, um so einfacher fällt es ihnen, damit gut umzugehen. Eltern und Kinder können wieder in eine gesunde Gelassenheit zurückkehren.
Wenn Sie sich in diesem Wesenszug wiederfinden, lassen Sie sich einladen, Ihre Vergangenheit im Licht der Hochsensibilität anzuschauen und zu verstehen, warum Sie sich als Kind so und nicht anders verhalten haben, und finden Sie einen guten Umgang mit sich selbst.
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Ulrike Buchali
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